La Palma

La Palma ist entstehungsgeschichtlich die jüngste der Kanarischen Inseln und wie alle Inseln des Archipels vulkanischen Ursprungs.

Die Insel weist weltweit die größten Höhenunterschiede im Verhältnis zur Fläche auf. Die Caldera de Taburiente im Norden der Insel ist durch Einsturz und Erosion eines Vulkandoms entstanden, der sich in prähistorischer Zeit über den Meeresspiegel erhob.

Südlich an die Caldera schließt sich ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender Höhenzug an, der in die Cumbre Nueva und die jüngere, aus Vulkankratern bestehende Cumbre Vieja unterteilt wird. Im südlichen Teil der Insel ist der Vulkanismus immer noch aktiv. Der letzte Ausbruch fand erst 1971 im heutigen Los Canarios bei Fuencaliente statt. Hierbei entstand der Vulkan Teneguía, der unter wissenschaftlicher Beobachtung steht, weil er nicht erloschen ist. Südlich der Insel setzt sich die Cumbre Vieja unter dem Meeresspiegel fort. Hier befinden sich aktive unterseeische Vulkane. Eine Untersuchung in den 1990er Jahren ergab, dass die Cumbre in ihrem Inneren wasserdurchtränkte, vertikale Schichten aus porösem Vulkangestein aufweist. Es gibt Theorien, dass die westliche Flanke der Cumbre Vieja bei einem erneuten Vulkanausbruch instabil werden und ins Meer abrutschen könnte. Dieser gewaltige Erdrutsch würde eine Folge riesiger Flutwellen auslösen, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 700 km/h den Atlantik überqueren und sich an der Ostküste des amerikanischen Kontinents bis zu 25 Meter hoch auftürmen könnten. Einige englische Geologen haben dieses Szenario eines möglichen Tsunami in einer Fernsehdokumentation verbreitet. Als gesichert gilt zumindest, dass so ein Ereignis innerhalb der nächsten 10 Millionen Jahre eintreten werde.

Durch den Kraterzug, der bis auf 2.000m Höhe reicht, wird die Insel in zwei klimatisch unterschiedliche Hälften geteilt.

Während sich an den Nord- und Ostabdachungen die Passatwolken stauen, ist die südwestliche Leeseite der Insel trockener und oft wolkenfrei. Unter dem Einfluss der Passatströme entstehen dadurch die für La Palma typischen, ständig wechselnden Witterungsbedingungen, und durch sie die wechselnden Vegetationszonen. Somit kommen auf einem sehr kleinen Gebiet Pflanzen vor, die normalerweise den unterschiedlichsten Vegetationszonen der Erde angehören. Einerseits gibt es auf La Palma unzählige Pflanzenarten, die nur hier zu finden sind. Neben diesem hohen Anteil endemischer Arten finden sich viele, die ursprünglich auch auf anderen Kontinenten existierten. Durch das einzigartige Klima und die isolierte Lage der Insel konnten sie sich auf La Palma halten, während sie in anderen Gegenden längst ausgestorben sind. Damit ist die Flora der Insel einzigartig und durch die Ernennung zum Biosphären-Reservat zu Recht unter den Schutz der Unesco gestellt.

Topographie und Klima

La Palma ist eine hohe Insel, da ihre Höhenunterschiede im Verhältnis zur Fläche teilweise gewaltig sind. Die höchste Erhebung ist der „Roque de Los Muchachos“ mit 2426 m über dem Meeresspiegel. La Palma hat eine lange Steilküste, durchbrochen von großen Schluchten und Stränden aus schwarzem Vulkansand

Das vorherrschende subtropische Klima hat den Ausdruck „Ewiger Frühling“ geprägt. Der Norden der Insel und der Nordosten bleiben fast ganzjährig durch Niederschläge und Passatnebel fruchtbar und weisen eine üppige Vegetation mit Kiefern, Baumheide und Lorbeerbäumen auf. Der Süden der Insel und der Westen werden hingegen nur im Winter von Atlantiktiefs mit Niederschlägen versorgt und haben deshalb einen spärlicheren Pflanzenbewuchs.

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